Sicherheitstechnik (EN 13849-1)

Kurzdefinition

Die Sicherheitstechnik nach EN 13849-1 definiert Anforderungen an die Gestaltung und Integration sicherheitsbezogener Teile von Steuerungen (SRP/CS) in Maschinen und Anlagen. Die Norm legt Performance Level (PL a bis e) fest, die die Zuverlässigkeit von Sicherheitsfunktionen quantifizieren. Sie umfasst systematische Methoden zur Risikobewertung, Architekturauswahl und Validierung. In Membranfiltrationsanlagen gewährleistet EN 13849-1-konforme Sicherheitstechnik den Schutz von Bedienern vor mechanischen, elektrischen und prozessbedingten Gefährdungen durch zertifizierte Sicherheitskomponenten und -kreise.

Normkonzept

EN 13849-1 fordert eine strukturierte Risikobeurteilung nach ISO 12100, aus der der erforderliche Performance Level resultiert. Die Sicherheitsfunktion wird durch Architekturkategorien (B, 1, 2, 3, 4) mit definierten Fehlererkennungs- und Redundanzkonzepten realisiert. MTTFd (Mean Time To Dangerous Failure), Diagnosedeckungsgrad (DC) und Fehlerausschlussfaktoren (CCF) fließen in die Berechnung ein. Safety-SPS, Sicherheitsrelais oder redundante Schaltkreise implementieren die Logik. Die Validierung erfolgt durch systematische Tests und Dokumentation im Safety Report.

Anwendungsgebiete

EN 13849-1 ist für alle Maschinen im europäischen Wirtschaftsraum verpflichtend und gilt auch für Membranfiltrationsanlagen als Bestandteil der CE-Kennzeichnung nach Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Sie schützt Personal vor bewegten Teilen wie Pumpen und Rührwerken, verhindert Drucküberschreitungen und sichert den gefahrlosen Zugang zu Wartungsbereichen. Performance Level PLd oder PLe sind typisch für sicherheitskritische Funktionen.

Typische Anwendungsbereiche:

  • Not-Aus-Kreise mit sicherer Abschaltung aller Antriebe
  • Zugangssicherungen zu bewegten Anlagenteilen (Lichtgitter, Schutztüren)
  • Druckbegrenzung zum Schutz vor Berstgefahr
  • Sichere Geschwindigkeitsüberwachung bei Rührwerken
  • Zweihandschaltungen für Wartungsfreigaben

Zusammenfassung

EN 13849-1-konforme Sicherheitstechnik ist rechtliche Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung und den Betrieb von Maschinen in der EU. Sie minimiert Unfallrisiken, reduziert Haftungsrisiken und erfüllt Betreiberpflichten nach Betriebssicherheitsverordnung. Für Anlagenbauer bedeutet sie systematische Sicherheitskonzeption, Marktzugang und Wettbewerbsvorteil durch nachweisbare Sicherheit in Membranfiltrationsanlagen.

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