Regelkreis

Kurzdefinition

Der Regelkreis ist ein geschlossenes Wirkungsgefüge aus Regelstrecke, Messeinrichtung, Regler und Stellglied, das eine Prozessgröße automatisch auf einen Sollwert führt und dort hält. Er arbeitet nach dem Rückkopplungsprinzip: Die Regelgröße wird kontinuierlich gemessen, mit dem Sollwert verglichen und bei Abweichungen durch Stelleingriffe korrigiert. Der Regelkreis kompensiert Störgrößen selbsttätig ohne manuelles Eingreifen. In Membranfiltrationsanlagen stabilisieren Regelkreise kritische Parameter wie Transmembrandruck, Permeatfluss oder Temperatur mit hoher Präzision.

Funktionsprinzip

Der Regelkreis beginnt mit der Messung der Ist-Größe durch Sensoren. Der Regler, meist als PID-Algorithmus in der SPS implementiert, berechnet die Regelabweichung (Soll minus Ist) und ermittelt daraus die optimale Stellgröße. Das Stellglied (Ventil, Pumpe, Heizung) beeinflusst die Regelstrecke entsprechend. Die resultierende Änderung der Regelgröße wird erneut gemessen – der Kreis schließt sich. Die Reglerparameter (P, I, D) bestimmen Geschwindigkeit und Stabilität der Regelung. Kaskadenregelungen verschachteln mehrere Regelkreise für komplexe Aufgaben, Feedforward-Komponenten kompensieren bekannte Störgrößen präventiv.

Anwendungsgebiete

Regelkreise sind unverzichtbar für stabile Membranfiltrationsprozesse unter schwankenden Bedingungen. Sie gewährleisten konstante Produktqualität trotz variierender Zulaufqualität, kompensieren Membranfouling durch adaptive Stellgrößenanpassung und optimieren Energieverbrauch durch bedarfsgerechte Prozessführung. Multi-Loop-Regelungen koordinieren mehrere abhängige Parameter wie Druck, Durchfluss und Konzentration simultan.

Typische Anwendungsbereiche:

  • TMP-Regelung (Transmembraner Druck) für konstanten Permeatfluss
  • Kaskadierte Durchfluss-Druck-Regelung bei Crossflow-Systemen
  • Temperaturregelung bei thermosensitiven Bioprozessen
  • Konzentrations-Regelung durch Permeatrückführung
  • pH-Regelung während CIP-Phasen

Zusammenfassung

Der Regelkreis ist das Kernelement automatisierter Prozessführung und ermöglicht reproduzierbare Ergebnisse bei minimalen Schwankungen. Er reduziert Ausschuss, verlängert Membranstandzeiten und optimiert Ressourceneinsatz. Für Anlagenbetreiber bedeutet er wirtschaftlichen Betrieb durch selbsttätige Störgrößenkompensation und die Grundlage für validierbare, GMP-konforme Produktionsprozesse in der Membranfiltration.

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