Polymere Kunststoffe sind Werkstoffe, die aus Makromolekülen (Polymeren) bestehen, die durch chemische Verknüpfung vieler kleiner Moleküle (Monomere) gebildet werden. Der Begriff polymer stammt aus dem Griechischen und bedeutet „aus vielen Teilen zusammengesetzt“. Kunststoffe sind damit synthetische oder halbsynthetische Polymere, die gezielt hergestellt und in ihrer Struktur und Eigenschaft variiert werden können.
Aufbau und Struktur
Polymere bestehen aus langen Ketten, die sich aus sich wiederholenden Monomereinheiten zusammensetzen. Je nach chemischem Aufbau, Verknüpfungsgrad und Molekülstruktur ergeben sich sehr unterschiedliche Materialeigenschaften.
Wichtige Strukturmerkmale sind:
- Kettenarchitektur: linear, verzweigt oder vernetzt
- Kristallinität: amorph (ungeordnet) oder teilkristallin (geordnet)
- Molekulargewicht: beeinflusst Viskosität, Festigkeit und thermische Stabilität
Diese Variabilität macht Kunststoffe zu einer äußerst vielseitigen Werkstoffklasse.
Einteilung
Polymere Kunststoffe lassen sich nach verschiedenen Kriterien klassifizieren:
1. Nach thermischem Verhalten:
- Thermoplaste: erweichen bei Erwärmung und sind mehrfach verformbar (z. B. Polyethylen, Polypropylen, PVC).
- Duroplaste: sind nach Aushärtung nicht mehr schmelzbar (z. B. Epoxidharze, Phenolharze).
- Elastomere: bleiben dauerhaft elastisch und dehnbar (z. B. Naturkautschuk, Silikone).
2. Nach Herkunft:
- Synthetische Polymere: durch chemische Polymerisation aus Erdölprodukten hergestellt.
- Biopolymere: aus natürlichen Quellen (z. B. Stärke, Cellulose) oder biotechnologisch gewonnen.
Eigenschaften
Polymere Kunststoffe zeichnen sich durch eine Vielzahl von Eigenschaften aus, die sie für unterschiedlichste Anwendungen prädestinieren:
- Geringe Dichte → leicht und transportfreundlich
- Hohe chemische Beständigkeit gegen viele Medien
- Elektrische Isolationsfähigkeit
- Formbarkeit und Designfreiheit
- Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Je nach Zusammensetzung können Polymere transparent, farbig, flexibel, steif, wärmebeständig oder selbstschmierend sein.
Anwendungsgebiete
Polymere Kunststoffe sind in nahezu allen Industriebereichen unverzichtbar:
- Verpackungsindustrie (Folien, Flaschen, Behälter)
- Automobil- und Luftfahrtindustrie (Leichtbaukomponenten, Dichtungen, Innenausstattungen)
- Medizintechnik (Implantate, Schläuche, Spritzen, Membranen)
- Bau- und Elektroindustrie (Kabelisolierungen, Dämmstoffe, Rohre)
- Membran- und Filtrationstechnik (Polymermembranen für Ultrafiltration, Nanofiltration oder Umkehrosmose)
Zusammenfassung
Polymere Kunststoffe sind vielseitige Hochleistungsmaterialien, die durch gezielte Molekülgestaltung an nahezu jede technische Anforderung angepasst werden können. Sie haben die moderne Industrie, Technik und Alltagswelt revolutioniert.
Gleichzeitig rücken Nachhaltigkeit, Recyclingfähigkeit und biobasierte Alternativen zunehmend in den Fokus, um den Einsatz polymerer Werkstoffe langfristig umweltverträglicher zu gestalten.
Alles zu unseren Lösungen im Bereich Membrantechnologie & Anlagenbau